TPU Filament Vergleich
Obwohl die beliebtesten Filamente immer noch PLA und ABS sind, gibt es auch weitere nennenswerte Materialien. Unter anderem sind das PETG oder auch TPU. Letzteres ist nicht zu verwechseln mit TPE Filament. Denn während TPE Material (thermoplastisches Elastomer) gummiartig ist und selbst nach dem 3D-Druck verformbar sein kann, ist TPU Filament (thermoplastisches Polyurethan) nicht ganz so elastisch. TPU zeichnet sich dadurch aus, dass es ein gewisses Maß an Flexibilität an den Tag legt und dadurch viel mehr Einsatzzwecke bietet als herkömmliches PLA oder ABS. Jedoch bietet TPU gegenüber TPE den Vorteil, dass es sich deutlich einfacher drucken lässt. Somit verbindet TPU 3D-Filament alle Vorteile von einfach zu druckenden Materialien wie PLA mit flexiblen Eigenschaften. TPU drucken findet daher oftmals im industriellen Bereich statt. Denn nicht jeder 3D-Drucker unterstützt das Filament und die Einsatzzwecke sind im kommerziellen Bereich vielseitiger. Besonders für elastische Einsatzzwecke wurden bereits bei der Erstentwicklung des thermoplastischen Polyurethans viele TPU Filament Tests durchgeführt. Betrachtet man solche Berichte, ist aus unserer Sicht klar, das TPU der Sieger gegenüber TPE Filament ist. Selbstverständlich ist das eine sehr subjektive Aussage, zumal die Einsatzzwecke jeder Person abweichen können. Alltagstauglicher, nicht nur für den industriellen, sondern auch im Heimbereich, ist jedoch klar TPU Material.
Verarbeitung von flexiblem TPU Material
Wie bei anderen Filamentarten kann man auch hier nicht ohne weiteres behaupten dieses und jenes wäre das beste TPU Material. Wir sehen uns daher erst die üblichen Druckeinstellungen für das thermoplastisches Polyurethan an. 3D-Druck mit TPU findet in der Regel bei 210 bis 240°C statt. Ein beheiztes Druckbett bei 45 bis 65°C wird in der Regel benötigt. Zwar gibt es auf YouTube Videos, wo findige 3D-Druckenthusiasten ohne einem Heizbett auskommen. Dafür sind aber leistungsstarke 3D-Drucker samt diversen Modifikationen notwendig, die teurer sind, als die Einsteigerklasse der Printgeräte. Wir empfehlen daher ganz klar ein gewöhnliches Druckbett wodurch alle Probleme gelöst werden. Denn dann tritt bei TPU 3D-Filament auch garantiert kein Warping auf. Somit wird die Verarbeitung des flexiblen Materials genauer und sorgenfrei. Beim TPU Drucken kann das Material um bis zu 5% in seiner Größe gedehnt werden. Das bedeutet, dass es beim Biegen beispielsweise an einer Seite bis zu 5% länger werden kann, ohne dass es bricht. TPU Filament lässt sich zum Vergleich um bis zu 8% biegen. Das mag im Vergleich mit TPU nicht viel erscheinen. Besonders bei langen Flächen macht das aber einen Unterschied. Unsere Tabelle im Anschluss zeigt den TPU Vergleich im Überblick. Dort ist auch ersichtlich, dass TPU Filament teurer ist, als PLA oder ABS. Das liegt an den chemischen Eigenschaften und der aufwendigeren Produktion des Materials. Trotzdem ist es inzwischen leistbar; ein Vorteil, der ganz zu Beginn nicht gegeben war. Denn die ersten kommerziell verfügbaren TPU Filamentrollen waren fast doppelt so teuer wie heute erhältliche. Unser Fazit im TPU Vergleich lautet: Flexibles Filament gibt es zwar in mehreren Ausprägungen, wie man anhand der Gegenüberstellung von TPU und TPE sieht. Auch flexibles PLA existiert. Doch wenn man von 3D-Drucker Gummi-Filament oder Flex-Filament im klassischen Sinn spricht, trifft die Definition am ehesten auf TPU Material zu.
TPU Filament Vorteile
- vereint flexible Eigenschaften mit einfachen Druckeigenschaften
- ist bei gewöhnlichen Temperaturen von rund 210 bis 240°C druckbar
- bei Einsatz eines Heizbetts besteht bei Flex-Filament kaum Warping-Gefahr
- TPU-Druckmaterial ist in unterschiedlichen Härtegraden erhältlich
- für die meisten Zwecke die bessere Alternative im Vergleich von TPU und TPE
TPU Filament Nachteile
- TPU Filament ist etwas teurer als TPE Material
- außerdem ist TPU deutlich teurer als PLA und ABS
- Flexibilität und Biegsamkeit etwas schwächer ausgeprägt als bei TPE Filament
- bei den meisten Anbietern nur in wenigen Farben verfügbar; dieser Aspekt hat sich aber in den vergangenen Jahren gebessert
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