Noch vor mehreren Jahren war das gesamte Thema 3D-Druck deutlich weniger ausgeprägt, als heute. Doch trotz des monumentalen Fortschritts im Forschungs- und Entwicklungsbereich der 3D-Drucker, gilt immer noch vieles als unvorstellbar. So auch das 3D-Drucken von Glas. Es erscheint bereits schwierig genug feste Stoffe wie Metall oder Beton zu drucken. Doch Glas ist als transparentes und brüchiges Material doch noch schwieriger vorzustellen. Genau daran haben jedoch Forscher am MIT, Massachusetts Institute of Technology. Wie das funktionieren kann, erklärten sie in einem Interview vor wenigen Wochen.
Glas 3D-drucken ist die Zukunft
Die Forscher, die Teil des Teams sind, das am Glas-3D-Druck beteiligt sind, heißen Chikara Inamura, Micheal Stern, Daniel Lizardo, Neri Oxman und Peter Houk. Der Grundgedanke dieses Forschungsteams war es ein System zu entwickeln, das bestmögliche Kontrolle über das zum Verarbeitungszeitpunkt sehr heiße Material bietet. Das verbessert auch die Ergebnisse des Endprodukts aus Glas gegenüber früheren Forschungsstadien. So ist es mit dem neuen System für den 3D-Druck von Glas bereits möglich, komplexe Formen anzufertigen. Auch personalisierte und selbst modellierte Objekte sind damit möglich. Das bedeutet, dass das Forschungsstudium hier bereits weit genug ist, um alltagstaugliche Zwecke abzudecken. Eine weitere Überraschung, aber eine positive.
G3DP2, das System für 3D-Druck von Glas
Das Forschungsteam des MIT hat dem System für den Glas-3D-Druck den Namen G3DP2 gegeben. Dieser entstand aus dem Namen des Vorgängerprojekts, G3DP. Dieses Vorgängerprojekt war bereits im Jahr 2015 so weit, dass klares Glas gedruckt werden konnte. Jedoch, es wurde oben bereits erwähnt, war dort die Kontrolle über das heiße Material während dem Druckprozess noch nicht so gut ausgeprägt, wie nun in der zweiten Version. Darin bestand laut den Forschern auch der größte Meilenstein, denn die Schichten und die Beschaffenheit des Glasmaterials sind keine trivialen, wenn es um 3D-Druck geht.
Eigener 3D-Drucker für Glas
Selbstverständlich kann das Glasmaterial noch nicht einfach mit jedem 3D-Drucker verarbeitet werden. Dafür ist aktuell ein ganz bestimmter notwendig. Dieser trägt ebenfalls den Namen des Projekts: G3DP2-Drucker. Dieser kann die Temperatur exakt steuern um das Beste aus den unterschiedlichen Phasen der Glasbildung herauszuholen. Hier wird auch mit thermischer Kontrolle gearbeitet, da es sonst für das Glas problematisch wäre. Im Inneren der dafür vorgesehenen Kammern des Glas-3D-Druckers herrschen Temperaturen von bis zu 1100°C. Bei solchen Temperaturen ist auch die Kühlung ein wichtiger Punkt, weshalb das Team dafür ebenso eigens angefertigte Anlagen entwickelte.
Da das Forschungsprojekt rund um den 3D-Druck von Glas noch nicht zu Ende ist, freuen wir uns bereits auf weitere Details, die sich daraus ergeben. Für Branchenexperten und Interessenten sind das schließlich sehr erfreuliche Nachrichten. Möchte man also Glas 3D-drucken, können künftige Erkenntnisse dieses Forschungsteams wegweisend sein. Wir berichten über Neuerungen, sowie welche vorhanden sind.