Die Zeiten, in denen 3D Drucker ein bloßes Hobby für die Kreation von Dekorationsobjekten waren, sind vorbei. Seit den Anfängen der 3D Druck Technologie hat diese enorme Fortschritte verzeichnet. Um das zu verinnerlichen, muss zunächst festgehalten werden, dass sich 3D Druck nicht auf ein bestimmtes Verfahren oder auf einen bestimmten Hersteller bezieht. Im Grunde ist das 3D Drucken ein Konzept welches vorsieht, (3D) Modelle oder Beschreibungen in Form von Programmcode abzubilden. Diese Vektorgrafik-ähnlichen Dateien können danach mit einem oder auch mehreren Werkstoffen in ein reales Objekt geprintet werden. Dieses Konzept ist aber nicht an ein bestimmtes Fertigungsverfahren gebunden. 3D Druck funktioniert daher nicht nur mit Plastik, sondern auch beständigeren Materialien wie Holz oder Metall. Das erweitert den Umfang der Einsatzbereiche enorm und ermöglicht es sogar Häuser aus dem 3D Drucker zu schaffen.
Haus nach Maß aus dem 3D Drucker
In der Industrie werden bereits seit Jahren viele verschiedene Werkstoffe für 3D Druck verwendet. Die Zahl der Filament Arten wird in Zukunft wohl noch ansteigen. Heute schon werden Objekte aus Stahl, Zink, Titan, allerlei Kunststoffen und sogar Beton gedruckt. Gerade das Bauen mit mithilfe eines 3D Druckers wird in 3D Druck Communities besonders oft thematisiert. Wie die Huffington Post berichtete, wurde in China von der Firma WingSun erst kürzlich ein neuer Rekord aufgestellt: In nur 24 Stunden wurden zehn Einfamilienhäuser zu einem sehr geringen Stückpreis mit 3D Druckern gebaut. Diese Art des Bauens könnte die Kosten so stark senken, dass die Immobilienpreise für Gebäude dieser Art deutlich günstiger werden, als klassische Einfamilienhäuser. Allerdings wird bei den derzeitigen Verfahren nicht das gesamte Haus mit dem 3D Drucker gefertigt, sondern Einzelteile, welche danach zusammengesetzt werden. Das Prinzip ähnelt also dem eines Fertigteilhauses. Obwohl diese Technologie trotz jahrzehntelanger Existenz in Bezug auf Immobilien immer noch am Anfang steht, so sind die Ergebnisse bereits beeindruckend. Chinesische Unternehmen fokussieren dem Online-Magazin Chip zufolge die Produktion von Luxusvillen mit Hilfe von 3D Druckern. Aber Hier haken auch europäische Firmen ein. Ein aktuelles Projekt beschäftigt sich beispielsweise mit einem Einfamilienhaus in Kopenhagen. Dieses wird nach sämtlichen erforderlichen Richtlinien der EU gedruckt.
Drucken mit recycleten Materialien
Bauverfahren, die sich den 3D Druck zunutze machen, schaffen nicht nur neue Möglichkeiten bei der individuellen Gestaltung. Sie machen auch das Bauen sehr viel günstiger und eröffnen ganz neue Möglichkeiten hinsichtlich Faktoren wie Geschwindigkeit, Kosten oder auch Wiederverwertung. Die Möglichkeiten Werkstoffe und Materialien erneut wiederverwenden zu können, steigen also mit der Unterstützung von Recycling-Techniken. Entsprechende Recyclingsmaterialien für den Häuserbau zu verwenden schont damit im Vergleich zu herkömmlichem 3D Druck nicht nur die Umwelt, sondern sorgt auch für niedrigere Kosten. Am Nanyang Institute of Technology in Singapur wurden in den vergangenen beiden Jahren Häuser aus Beton hergestellt. Der Beton dafür wurde aus Flugasche hergestellt.
Günstige Häuser aus dem 3D Drucker?
Die Welt des 3D Drucks wird für den allgemeinen Markt zunehmend relevanter und daher von vielen Unternehmen aufgegriffen. Experten sagen der 3D Technologie sogar das Potenzial voraus, unser aller Leben zu bereichern und in vielerlei Hinsicht nachhaltig zu verändern. Laufende Entwicklungen könnten daher schon bald Einzug in den baulichen Alltag nehmen. Das zwingt vor allem die Baubranche dazu, sich an den technologischen Fortschritt anzupassen. Damit gehen zweifelsohne viele Komplikationen einher, die mit hohen Umstellungs- oder Neugründungskosten verbunden sind. Die Freude über Häuser bauende 3D Drucker dürfte damit nicht Jedermanns Sache sein.