Die Anzahl der 3D Drucker Hersteller befindet sich in ständigem Wachstum. Auch Filament, Zubehör und Optimierungshardware für die Printgeräte nehmen zu. Es ist daher wenig verwunderlich, dass sich manche Unternehmen darauf spezialisiert haben, vollständige 3D Drucker Bausätze anzubieten. Diese bestehen aus einem Set an Teilen, die zusammengesetzt werden müssen. Je nachdem, welchen Hersteller man wählt, kann es ausreichend sein, wirklich nur ein 3D Drucker Kit ähnlich wie ein Puzzle zusammenbauen zu müssen. Die meisten Modelle erfordern aber handwerkliches Geschick und grundlegendes Wissen im Bereich der Elektrotechnik. Löten, Riemen und Stepper-Motoren sind Schlagwörter, die hier eine Rolle spielen.
Vor dem 3D Drucker Bau
Bevor man mit dem 3D-Drucker Eigenbau loslegen kann, sind einige Besorgungen notwendig. Diese beschränken sich nicht nur auf Teile und Geräte, sondern auch Softwareaspekte, die heruntergeladen werden müssen. Klarerweise kommt die Software erst später zum Einsatz, um aber den vollständigen Umfang aufzuzeigen, nennen wir alle Komponenten die beim 3D Drucker Bauen notwendig sind.
- Ein 3D Drucker Bausatz nach Wahl (beispielsweise die beliebte RepRap Prusa i3 Serie)
- zusätzliche Metallstangen für bessere Stabilität des Druckers
- Gewindestifte bzw. Madenschrauben, die den Bau bei den meisten Modellen vereinfachen
- Hitzefestes Kapton Klebeband oder Kapton Tape zum sichern von Kabeln
- je nach 3D Drucker Modell ein externes Display um den Druck zu erleichtern. Dieser Punkt ist optional
- 3D Drucker Software um zunächst Kalibrierungen durchführen und später Druckvorgänge starten zu können
Die meisten der genannten Komponenten können im Baumarkt, in Elektronikfachgeschäften oder auch online beschaffen werden. Eine gute Anlaufstelle für Spezialteile und Tipps aus der 3D Drucker Community ist RepRap.org.
3D Drucker Kit vs. Eigenbau
Die Nachfrage nach einem selbstgebauten 3D Drucker wird zunehmend größer. Dabei spaltet sich die Community, bei welchen Geräten es sich um einen vollkommen selbstgebauten 3D Drucker handelt. Während technisch begabtere Verfechter oftmals die These verteidigen zu scheinen, dass nur ein Drucker, der beispielsweise mit Hilfe einer Arduino Entwicklungsumgebung gebaut wurde, auch wirklich einen Eigenbau darstellt, sehen das viele anders. Auch ein 3D Drucker Bausatz, der vorgefertigte Teile bietet, muss schließlich selbst erstellt und in vielerlei Hinsicht optimiert werden. Wir möchten auf Basis unserer Erfahrung dazu aufrufen, diese Meinungsverschiedenheiten beiseite zu lassen und sich einzig und allein an den Ergebnissen der 3D Druck Thematik zu erfreuen. Der Lernfaktor ist bei beiden genannten Optionen sehr hoch. Die komfortablere Methode für das 3D Drucker selber Bauen stellt jedenfalls ein vorgefertigtes Kit dar. Ein solches bedeutet jedoch nicht, dass keine Nachbearbeitung notwendig ist oder, dass das Gerät in kurzer Zeit funktionstüchtig ist. Handwerkliche Fähigkeiten sind von Vorteil, Optimierungen und Kalibrierungen sorgen erst für den eigentlichen Qualitätsfaktor.
3D Drucker Set kaufen
Um alle Komponenten zusammenzutragen, ist es wichtig, sich zunächst für ein 3D Drucker Kit zu entscheiden. Ein bereits erwähnter und beliebter Bausatz ist der RepRap Prusa i3. Diesen 3D Drucker gibt es in vielen unterschiedlichen Ausführungen, da mehrere Unternehmen die Idee davon adaptiert haben. Wichtig ist, die Kosten zwischen Sets und Einzelteilen abzuwägen. Während bei Gehäusen und elektronischen Teilen für das Innenleben des 3D Druckers meistens im Set günstiger sind, sind Baumarkt Komponenten oft einzeln preiswerter. Besonders zusätzliche Schrauben, Gewindestifte und Metallstangen können auf Stück und Maß genau besorgt werden. Eisenwarenhandlungen bieten hier besonders günstige Preise. Bei den elektronischen Komponenten empfehlen wir aber offizielle Kits. Ansonsten kann es zu erheblichem Mehraufwand kommen, wenn beispielsweise Motoren abweichende Leistung aufweisen, als jene, die für das 3D Drucker Modell notwendig ist. In solchen Fällen kann es sogar sein, dass bereits gekaufte Einzelteile ganz ersetzt werden müssen, was nicht nur zu Zeitverlust, sondern auch oft zu höheren Ausgaben führt.
Für den Kauf von ganzen Kits sind sowohl Bastelshops, als auch eBay und Amazon gute Anlaufstellen. Solche 3D Drucker Sets werden oft mit durchdachten Bauanleitungen ausgeliefert. Sollten keine Anleitungen inkludiert sein, wird meist ein Link zu einem online Tutorial angegeben. Möchte man den 3D-Drucker selber bauen und dabei möglichst sparsam vorgehen, gibt es auch noch die Möglichkeit, gedruckte Kits zu kaufen. Besonders auf Amazon und eBay drucken viele Maker vollständige Komponenten-Kits für bestimmte Druckermodelle und verkaufen diese. Hier fallen zwar meist etwas höhere Versandkosten an, die Materialkosten sind dafür sehr gering. Doch auch die Qualität kann variieren, weshalb es wichtig ist, die Bewertungen solcher Händler zu überprüfen. Wir haben im Anschluss Empfehlungen für 3D Drucker Kits zusammengefasst.
Einfacher Bau | Komplexer Bau | |
Keine weiteren Teile nötig |
Geeetech Prusa i3 BausatzKKmoon Prusa i3 BausatzAnycubic Kossel BausatzVelleman K8400 Bausatz |
SainSmart 3D Drucker KitSintron 3D Drucker Set |
Zusätzliche Teile nötig |
Quimat 3D Controller Kit |
3D Drucker Arduino CNC Kit |
Die Angaben für zusätzliche Komponenten beziehen sich auf das eigentliche Funktionsausmaß des jeweiligen Druckermodells. Zusätzliche Metallstangen, um einen Drucker robuster zu gestalten oder das Wackeln einzudämmen, zählen daher nicht zu zusätzlichen Teilen, die benötigt werden. Nur für den Basisbetrieb notwendige Komponenten werden dort berücksichtigt. Die Angabe zur Komplexität des Bauvorgangs kann je nach Erfahrung abweichen. Wir möchten damit ausdrücken, dass 3D Drucker Bausätze in der Regel einfacher fertigzustellen sind, als Arduino Kits oder experimentelle Sets.
Drucker einrichten und Software installieren
Der aufwändigste Teil beim 3D-Drucker selber Bauen ist erledigt, wenn das Gerät erst einmal steht und alle Teile nach Anleitung verbaut wurden. Damit dieser aber funktionstüchtig wird, muss noch eine Verbindung mit dem Computer hergestellt werden. Zwar können viele 3D Drucker auch von der SD-Karte drucken. Eine erstmalige Kalibrierung ist aber unbedingt erforderlich. Beim Kalibrieren ist aber vom Extruder die Rede. Kommerzielle 3D Drucker, die oft als Fertigmodelle verkauft werden, haben meist in der Firmware Kalibrierungsmethoden implementiert. Während äußerliche Einflüsse wie der Tisch, auf dem der 3D Drucker steht selbst optimiert werden müssen, kann mit Hilfe von Software wie Repetier geprüft werden, ob sich der Druckkopf richtig bewegt. Das Ausgeben mehrerer Zentimeter an Filament kann ebenfalls geprüft werden und zeigt, ob die Düse in Ordnung ist.
Nach diesen Tests muss in Repetierhost ein Maschinenprofil angelegt werden. Dieses wird von der Slicer Software benötigt, um die gewünschten Teile richtig positionieren zu können. Das resultiert daraus, dass der Bauraum in jeder 3D Drucker Firmware eigens angegeben wird und somit in einer Sprache angegeben werden muss, die das Gerät verarbeiten kann. Besagte Slicer Software gibt es vielfach kostenlos. Beispiele dafür sind:
Mit dieser Auswahl an 3D Drucker Slicing Software wird jedes Betriebssystem unterstützt. KISSlicer und Simplify3D sind besonders benutzerfreundliche Slicing Tools. Cura stammt vom bekannten 3D Drucker Hesteller Ultimaker, Slic3r erfreut sich in den RepRap Foren großer Beliebtheit. KISSlicer ist in einer kostenlosen Variante erhältlich. Die Pro Version davon bietet einige Optionen mehr und ist damit die einzige kostenpflichtige Slicing Software in der Liste. Auch die anderen der genannten stellen gute und vor allem mächte Optionen dar, bei denen viele manuelle Einstellungsmöglichkeiten gegeben sind.
3D Drucker Bausätze vs. Fertigmodelle
Wer sich das 3D Drucker selber Bauen sparen und lieber sofort extrudieren möchte, ist mit einem Fertigmodell besser beraten. Hier ist die Auswahl ebenso groß, teils sogar noch umfangreicher, als bei 3D Drucker Kits. Die Vorteile beim 3D Drucker Bauen spiegeln sich in Form von erworbenem Wissen wider. Man versteht nach dem Bau deutlich mehr von der Materie als zuvor. Das sorgt dafür, dass man detailliertere Optimierungsmaßnahmen treffen oder gegebenenfalls auch experimenteller vorgehen kann, was Filament Arten betrifft. Bei Fertigdruckern hingegen sind die Optionen begrenzt. Im Fall von Problemen ist es nicht immer möglich, alles mit Eigeninitiative zu beheben. Manche Teile können bei kommerziellen Fertigmodellen nicht zerlegt werden, ohne Garantieansprüche zu verlieren oder den Drucker zu beschädigen. Damit bietet ein DIY 3D Drucker mehr Möglichkeiten manuell einzugreifen. Der Aufwand ist allerdings höher und die Ergebnisse können je nach Genauigkeit beim Bauvorgang variieren. Fertigmodelle können zum Teil automatisiert kalibriert werden und drucken nach vorgegebener Programmierung. Wenn allerdings bei einem 3D Drucker Kit bestimmte Schrauben oder Metallstangen schief angebracht wurden, kann sich das auf den Druckvorgang auswirken. Es ist daher wichtig, beim Bau eines 3D Druckers exakt nach Plan vorzugehen und im Zweifelsfall den Rat der Community einzuholen. Auch wenn das 3D Drucker selbst bauen einen Aufwand darstellt, können wir es nur empfehlen. Die Einblicke in die Thematik, das laufende Upgraden des eigenen Druckgeräts und nicht zu vergessen niedrigere Kosten sind positive Faktoren, die dabei helfen die gewünschten Objekte bei bestmöglichem Preis-/Leistungsverhältnis drucken zu können.